1.8.2009–3.8.2009: Chengdu

Wir erkunden die stark westlich orientierte Grossstadt Chengdu. Hier gibt es eine Pandazuchtstation, die wir vor unserer Rückreise in die Schweiz noch besuchen. Zu den Erfahrungen zählt auch die Küche der Provinz Sichuan, die für scharfe Speisen bekannt ist. Am 1. August grillieren wir Fleisch, Pilze, Lotusblüten und anderes Gemüse – einfach alles ist sauscharf. Nach dem Essen würden wir den roten Drachen mit Feuerspeien glatt in den Schatten stellen.


28.7.2009: Dauerregen in Guilin

Die Regenzeit trifft uns hier life und ohne Rücksicht darauf, dass wir draussen herumspazieren. Die Ufer sind überschwemmt, da es bereits seit fünf Tagen geschüttet habe. Hier gibt’s nur eins: Aufrüstung mit Schirmen. Die Bootsfahrt auf dem Fluss Li findet trotzt anfänglichen Hoffnungen zu einem grossen Teil im Nebel statt. Maurus findet auch hier einige Fans.




Am dritten Tag machen wir einen Ausflug zu den Reisterrassen nach Longshen und finden dort ausser der einheimischen Volksgruppe Zhuang und feinem Mittagessen endlich ein paar Sonnenstrahlen.




Die Region um Guilin ist touristischer und so sprechen mehr Leute englisch als an anderen Orten. Wenn wir Europäer in ein Restaurant kommen, wird schnell das englisch sprechende Personal geschickt. Vermutlich hatte der Kellner gestern bei den eigenen Leuten mit seinen Sprachkenntnissen hohes Ansehen, leider haben wir ihn aber nicht verstanden. Wir wissen heute noch nicht, ob er mit uns Englisch, Chinenglisch oder Chinesisch mit englischem Akzent gesprochen hat.


22. bis 26. Juli in China

22.7.2009: Ausflug nach Danxia

Von Lijang aus fahren wir zu einem Berg, dessen Steinformation die wie die Rücken von vielen Schildkröten aussieht. Für die Besteigung des obersten Teils müssen wir die Schuhe ausziehen, um die Stein-Strukturen nicht zu beschädigen. Mit der Zeit aber wird der Stein so heiss unter den Füssen, dass wir uns alle paar Meter setzen und die Füsse wieder etwas auskühlen lassen müssen. Nur von den im Prospekt „versprochenen“ Affen war weit und breit keine Spur zu sehen.
Die totale Sonnenfinsternis haben wir haarscharf verpasst, da wir ein paar Kilometer zu weit im Süden sind. Hier trotzdem ein Bild der nicht ganz verdeckten Sonne.









24.–25.7.2009: Über Dali nach Kunming

Wir machen uns langsam Richtung Kunming auf und fahren zuerst nach Dali. Die Stadt ist wegen ihrer drei Pagoden-Türmen bekannt. Am nächsten Abend nehmen wir den Nachtzug nach Kunming. Im Zug sehen wir, dass die Bestellung der Tickets auf Chinesisch nicht ganz geklappt hat. Mathias schläft in einem anderen Abteil. Aber immerhin haben wir unsere Plätze und sind froh darüber, als wir sehen, dass mindestens tausend Menschen in den Zug steigen. Und wir sind auf Wunsch von Maurus im oberen Bett – nicht wirklich empfehlenswert, wie sich herausstellt, da man oben kaum Platz hat und nicht aufrecht sitzen kann.





26.7.2009: Shi Lin, the way to hell oder tschüsse

Shi Lin, der Steinwald, ist gewaltig. Wir wandern stundenlang zwischen den Felsformationen, Treppen hinauf und Treppe hinab. Wir kämpfen uns durch die „Millionen“ von Besuchern, ohne übertrampelt zu werden. Das ist gar nicht so einfach, denn die Chinesen reisen meist mit einem Tourguide mit obligatorischem Fähnchen und folgen ihm auf Schritt und Tritt, um unter keinen Umständen den Anschluss zu verlieren. Wir suchen die einsameren Schlupfwinkel auf. Ein schmaler Weg führt steil hinab. Wir kommen uns vor wie auf dem Weg zur Hölle oder auf gut Chinesisch tschüsse (fahr zur Hölle!). Hier brauchen wir dieses Wort auch manchmal bei besonders aufdringlichen Verkäufern, die nach einem höflichen abwinkenden „schesche“ (danke) und einem „bushe“ (nein) immer noch nicht aufgeben.







17. - 19. Juli in China


17.7.2009 Y-Festival
Im Dorf neben dem Baustellen-Camp findet heute Abend das Torch-Festival statt. Die Yi Frauen tanzen in traditionellen Kleidern. Als die paar Schweizer mit den Übersetzern und Fahrern ins Dorf kamen, schauten uns die Leute zuerst scheu an, wir sind die Exoten hier. Schon bald kamen die Kinder, die fasziniert waren von den Fotoapparaten. Sie lachten sich halb tot, als sie ihre eigenen Gesichter auf den Displays sahen. Sie überrannten Mathias fast, jeder wollte das Bild auf der Kamera sehen.
Ach ja, natürlich musste Maurus wieder mit allen zusammen ein Foto machen: mit den Yi Frauen, mit den Yi Kindern, mit dem "Gemeindepräsidenten", also eigentlich fast mit allen Bewohnern des Dorfes.






18.7.2009 Xichang
Die Arbeit von Mathias ist fertig, alle Daten sind auf 22 DVDs gesichert und der Rucksack ist wieder gepackt. Nun beginnen unsere Ferien. In Xichang sind wir beim Fahrer Mr. Pan zum Mittagessen eingeladen. Die Familie kocht Spezialitäten, die sehr gut sind. Da das erste Mal Europäer bei ihnen sind, sind sie etwas nervös. Aber auch fü
r uns ist es ja nicht alltäglich. Am Nachmittag fährt uns die Familie um den See, zeigt und Seepromenade und Tempel. Sie erzählen uns die Legenden um die Stadt und den See. Am Abend laden wir sie und den Übersetzer Sharp zum Nachtessen ein. Wir essen einen Hot Pot, sozusagen Fondue Chinoise, aber auf chinesisch. Abenteuerlich ist es auf jeden Fall.






19.7.2009 Lijang
Um halb acht am Morgen fährt der Bus na
ch Lijiang, eine Stadt mit UNESCO-Label. Die Busfahrt führt über hohe Pässe und tiefe Schluchten und an einem grossen wunderschönen See vorbei. Autobahn haben wir nur auf den ersten 50 km nachher geht es über holprige Wege, lange Strecken auch über Naturstrassen. Die Fahrt will nicht mehr enden. Abends um 23 Uhr kommen wir endlich nach über 15 Stunden Fahrt in Lijiang an. Die Stadt liegt auf 2600 m ü.M. Hier ist es im Vergleich zu den bisher besuchten Orten nicht mehr so heiss und drückend. Die Altstadt hat viele alte Häuser mit Innenhöfen. Unser Hotel ist im gleichen Stil gebaut und die Leute hier laden uns zu einem Tee an diesem stillen Ort ein.



Reisebericht Laetizia & Maurus - Teil 2

10.7.2009: Die chinesische Mauer hat’s in sich
Maurus sieht einen schönen Turm der chinesischen Mauer in einiger Entfernung und will unbedingt dorthin. Es ist weit, heiss, feucht und sehr steil. Schon das Bremsen beim Abstieg braucht Muskelkraft, der Rückweg hinauf ist tödlich – wenigstens beinahe.





12.7.2009: Von kleinen Paparazzis verfolgt
Wir schauen uns das Olympiastadion an. Dort sind auch Schul- oder Sportklassen. Sie sehen Maurus und wollen sich mit ihm fotografieren lassen. Vermutlich zeigen sie die Bilder ihren Kollegen. Jedenfalls kommen immer wieder Gruppen von Kindern aus derselben Klasse, die Bilder schiessen möchten. Überhaupt fragen uns immer wieder Leute, ob sie Maurus fotografieren dürfen und schenken ihm manchmal etwas.








15.7.2009: Rückflug nach Xichang
Maurus und ich fliegen wieder nach Xichang zurück, wo wir am Flughafen abgeholt und zur Baustelle gefahren werden. Dort treffen wir Mathias wieder.

Reisebericht Laetizia & Maurus - Teil 1

6.7.2009: Ankunft in China Bei der Einreise nach China müssen wir durch die Gesundheitskontrolle – noch vor der Passkontrolle: Ärzte steigen ins Flugzeug ein, die jedem Passagier die Temperatur messen. Und natürlich müssen wir Formulare ausfüllen, aber das ist hier üblich. Diesmal bestätigen wir, dass wir uns gesund fühlen. Im Flughafen werden wir erneut auf den Gesundheitszustand geprüft: Mit Wärmebildkamera wird jeder gefilmt, der einreisen will. Gross ist hier die Angst vor uns Fremden aus den mit Schweinegrippe verseuchten Ländern.

7.7.2009: Xichang Mathias wird zur Baustelle gefahren. Maurus und ich schlagen uns selber durch. Das Mittagessen mit nur chinesisch geschriebener Speisekarte überfordert uns etwas. Wir zeigen auf die Tische von anderen Gästen und bestellen so unser Essen. Maurus stellt sich vor, jemand habe eine Weltraumheizung eingeschaltet. Die Luft ist extrem heiss und feucht und die Zeitverschiebung macht uns zusätzlich müde. Wir liegen wie halb tote Fliegen in einem Park herum.



8.7.2009: Ausflug nach Peking
Am ersten Tag in Beijing finden wir eine Strasse mit Essständen: Alles, was Beine hat, schwimmt oder fliegt, wird hier angeboten. Wohl oder übel gewöhnen wir uns an den Anblick von aufgesteckten Skorpionen, die sich noch bewegen, Seesterne, Seepferdchen und Hühnerherzen sowie undefinierbare Larven und Grillen.

14.7.2009 – Bergtour zu den Yi (mehr Bilder)



14.7.2009 – Bergtour zu den Yi

Da Sonntage nun einmal da sind, um Ausflüge zu machen, sind Sharp, mein Übersetzer, und ich gegen Mittag aufgebrochen, um ein nahegelegenes Seitental zu erkunden. Schon gleich eingangs zum Tal war einiges los: Die Leute aus dem Bergtal kamen an diesem Tag mit ihren Mauleseln herunter, um Ware zu handeln und um sich für die nächste Zeit mit Reis und Bier und was man sonst noch so braucht, einzudecken. Wir sind gemütlich bergwärts gewandert durch Terrassen, wo Reis, Mais und Kartoffeln angebaut werden, durch eine wunderschöne Schlucht hinauf zu einem kleinen Dorf. Dort wurden wir dann von drei Männern mit ihren Maultieren eingeholt und haben kurz ein paar Worte geredet (ich habe nur zugehört). Jedenfalls haben sie uns zu sich nach Hause eingeladen und wir haben die Einladung angenommen. Es wäre ja nicht mehr so weit, wir sollten ihnen einfach folgen und dann haben sie mit dem Finger weit nach oben gezeigt. Wenn man als Bündner denkt, man hätte schon die steilsten Bergtäler gesehen, so muss man spätestens hier einsehen, dass Mittelbünden durchaus zum erweiterten Flachland zählt. Mit dem Rucksack auf dem Maulesel und auf dem letzten Zahn habe ich es dann doch noch geschafft. Naja, schöne Aussicht immerhin, aber auch eine üppige Vegetation mit Kartoffeln, Mais, Obst und Gemüse und das auf 2200 Meter über Meer. Die Berge rund herum müssen somit weit über 3000m sein. Der Grossvater der Familie machte sogleich Feuer in der Küche, eigentlich ist es nur eine Feuerstelle mitten im Raum. Einen Kamin gibt es nicht, dafür glänzt das Dach pechschwarz vor Russ. Nach und nach ist dann die ganze Familie inklusive Onkel, Enkel und Urenkel zusammen gekommen. Der Enkel, etwa 24 Jahre alt, holte ein Stück Schinken im Vorratskeller und legte das Fleisch ins Feuer zum anbraten. In Stücke geschnitten kochte er darauf den Schinken in einer Suppe aus, bevor er diesen in kleine Streifen schnitt und zusammen mit Gemüse nochmals in einer Pfanne andünstete. Zusammen mit sehr feinem Tee und Reis haben wir uns daran gütlich getan. Es war saugut!

Das Volk der Yi lebt vorwiegend im südwestlichen Teil von Sichuan und lebt von der Landwirtschaft. Sie haben ihre eigene Kultur, sprechen ihre eigene Sprache und haben auch ihre eigene Schrift.










9.7. 2009 Jinping II

Endlich in China angekommen und schon einigermassen in meinem neuen Job eingelebt.
Nur mit dem dunstigen feucht-warmen Wetter tue ich mich noch schwer. Aber das war gestern, heute regnet es.

Mein Job ist hier ein paar Bilder von einer Transportanlage zu machen die Ausbruchmaterial aus neuen Tunnels auf eine Deponie transporti
eren. Das ganze Projekt wird für das neue Wasserkraftwerk Jinping II gebaut. Es soll schliesslich eines der grössten Wasserkraftwerke der Welt werden. (http://de.wikipedia.org/wiki/Jinping_I )
Die Dimensionen der Anlagen sind tatsächlich gigantisch.
Mit der Kommunikation klappts auch, mehr oder weniger. Einzig mit meinem chinesischen Baustellen-Handy habe ich noch zeitweise meine Mühe.

Maurus und Laetizia sind zur Zeit in Peking und kommen am 15. wieder zurück nach Xichang.

Grüsse aus China, Mathias



Letzte Vorbereitungen

Kameras, Objektive bereitstellen …

Thusis bei Nacht












Letzte Nacht in Thusis
, morgen fahren wir nach China ...